advanced TrainLab

Deutsche Bahn testet Technik für besseren Mobilfunk im Zug

Das Pilotprojekt „Gigabit Innovation Track“ für besseren Mobilfunk im Zug geht in die nächste Phase. Auf einer 10 km langen Strecke zwischen Karow und Malchow im Süden von Mecklenburg wollen die Deutsche Bahn, Netzwerkausrüster Ericsson, Telekommunikationsanbieter Telefónica sowie Funkmastbetreiber Vantage Towers Mobilfunk mit Gigabit-Datenraten entlang der Gleise testen. Getestet wird zudem auch Infrastruktur für die weitere Digitalisierung des Bahnbetriebes mit dem zukünftigen Bahnfunk „Future Rail Mobile Communication System“ (FRMCS).

Bahnreisende sollen in Zukunft im Zug unterbrechungsfrei telefonieren können. Online mit 5 GB/s soll man minimale Lade- und Reaktionszeiten haben. So solle das Bahnreisen attraktiver werden, heißt es in einer Pressemeldung der Deutschen Bahn. Das Projekt soll vom Bundesverkehrsministerium (BMDV) mit 6,4 Millionen Euro gefördert werden. Den Bescheid über die Förderung erhielten die Projektpartner bereits im Mai 2023. Ab Frühjahr 2024 soll das „advanced TrainLab“, ein heute als Laborzug genutzter ehemaliger ICE TD der Deutschen Bahn, auf der Teststrecke fahren, um die Anlagen zu testen sowie die Konfiguration zu optimieren. Forschungsergebnisse sollen anschließend bis Ende des Jahres 2024 vorliegen.

Getestet werden sollen neue gleisnahe Masten, Kombis verschiedener Radio Units sowie Antennen. Die dafür benötigten 13 Funkmasten von Vantage Towers sollen von Bahn- und Mobilfunkindustrie gemeinsam genutzt werden können. Sie sollen 15 Meter hoch sein und wurden am Boden vormontiert, von einem Zwei-Wege-Bagger übereinandergesetzt und miteinander verschraubt. Im Boden werden die Masten mit Stahlverstrebungen verankert, sodass keine Betonfundamente mehr gegossen werden müssen. Diese Bauweise soll es ermöglichen, FRMCS effizient, kostengünstig und ökologisch einzuführen, wie die Bahn erklärt.

Für Bundesverkehrsminister Volker Wissing sei bemerkenswert, dass zwischen seinem Förderbescheid und dem Fertigstellen der Teststrecke nur acht Monate vergangen sind. „Das ist das Tempo, das wir beim Netzausbau brauchen. Ich hoffe sehr, dass wir die hier gewonnenen Erkenntnisse bald auf den restlichen Netzausbau übertragen können“, sagte der Verkehrsminister. Die Projektbetreiber heben hier das „gute Zusammenspiel der Projektpartner mit dem BMDV als Fördergeber, den örtlichen Behörden und dem für die Schienenstrecke verantwortlichen Infrastrukturbetreiber Regio Infra Nordost (RIN)“ hervor. Vorbereitung, Entwicklung, Planung und Aufbau seien deutlich schneller umsetzbar gewesen als im bisherigen regulären Ausbau.